Warum Ihr Webprojekt das Mobile-First-Design benötigt
Anmerkung des Editors: In dem Artikel erklärt Anastasia, warum der Mobile-First-Ansatz beim Design hochwertige Erlebnisse für mobile Benutzer garantiert und wie das Responsive Design bei der Umsetzung dieses Ansatzes helfen kann. Wenn Sie in Ihrem Projekt die Mobile-First-Strategie verfolgen möchten, steht unser Team Ihnen zur Verfügung, um Ihr Unternehmen durch professionelles Webdesign zu unterstützen.
Laut der Studie belief sich der Anteil der mobilen Internetnutzer in Deutschland auf 74 Prozent im Jahr 2019. Interessant ist die Tatsache, dass diese Tendenz steigend ist, weil der Anteil der mobilen Internetnutzer im Jahr 2015 noch 54 Prozent betrug. Dafür gibt´s unterschiedliche Gründe: angefangen von der gestiegenen Verbreitung mobiler Endgeräte bis hin zur zunehmenden Bedeutung der Nutzung des Internets durch mobile Endgeräte unterwegs. Andererseits ist die Absprungrate von mobilen Geräten auch sehr hoch. Einer der möglichen Gründe ist, dass eine Website/ein Webportal oder eine Webanwendung für mobile Geräte nicht optimiert ist.
Wenn Sie bereits eine Website, ein Webportal oder eine Web-App haben oder planen, denken Sie daran, dass sich mehr als die Hälfte Ihrer Besucher diese auf einem mobilen Gerät ansehen werden. Denken Sie daran, ob die mobile Version genauso beeindruckende Erlebnisse Ihren Besuchern wie die Desktop-Version anbieten wird. In meinem neuen Blogbeitrag versuche ich zu erklären, warum der Mobile-First-Ansatz beim Design von Weblösungen von entscheidender Bedeutung ist und wie Unternehmen davon profitieren können.
Warum der Ansatz „Desktop First“ das mobile Erlebnis ruiniert
Der Desktop-First-Ansatz stellt ein Konzept im Webdesign dar, bei dem mobile Geräte (sprich kleine Bildschirme) am Anfang des Designprozesses nicht berücksichtigt werden. Es dreht sich alles um die Umsetzung der Desktop-Version herum. Und nur im Anschluss wird es geplant, was unternommen werden muss, um die Inhalte, Funktionen, Grafiken aus der Desktop-Version, die für einen größeren Bildschirm ausgelegt sind, auf einen kleineren Bildschirm zu pressen. Als Ergebnis erhalten oft mobile Besucher eine Version mit eingekürzten Inhalten und einer begrenzten Anzahl von Funktionen. Dabei konnten einige der wesentlichen Funktionen oder Elemente verlorengehen, nur weil sie auf die kleinen Bildschirme nicht passen.
Wie die UI-Audit-Praxis von ScienceSoft zeigt, sind noch gefährlichere Probleme hinter dem Desktop-First-Design versteckt, die zu einem sofortigen Absprung von Besuchern führen. Eines dieser Probleme hängt mit dem Hover Action (auch als Mouseover bekannt) zusammen, das auf Geräten mit Bedienung über Touchscreens einfach nicht vorhanden ist. Der Hover-Effekt zeigt den Internetnutzern, was hinter einem Element steht und was passiert, sobald man mit dem Computer-Maus über dieses Element fährt. Wenn Ihre Desktop-Version für mobile Endgeräte nicht optimiert ist und das Hover-Menü für die Navigation hat (z. B. das ausfahrbare Dropdown-Menü faltet sich nur dann aus, wenn man darüber mit der Maus fährt), stehen Sie vor einer Herausforderung, dass mobile Besucher auf Ihrer Website nicht mehr navigieren können und als Ergebnis das Menü verlassen. Kleine unlesbare Schriftgrößen, nicht optimierte Bilder, endloses Scrollen, extrem lange Ladezeiten – diese und viele andere Probleme treten als Ergebnis bei einem Desktop-First-Design auf, wenn die Darstellung auf mobilen Endgeräten nur als eine Art Anhang gesehen wird.
Wenn Sie aber sicherstellen möchten, dass die Website Ihren Besuchern sowohl auf dem Desktop als auch auf mobilen Geräten optimales Erlebnis in allen Phasen ihrer Reise (Registrierung, Suche, Bezahlung usw.) anbietet, müssen Sie gerätespezifische Anforderungen von Anfang an berücksichtigen.
Wie das Mobile-First-Design hilft, hochwertige mobile Erlebnisse zu schaffen
Die Mobile-First-Strategie verfolgt das Ziel, Bedürfnissen mobiler Besucher gerecht zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Prioritäten von Anfang an anders gesetzt: zuerst wird eine Website (oder ein Webportal) für mobile Endgeräte konzipiert und entwickelt. Erst im Anschluss erfolgt die Anpassung ggf. Erweiterung für die Desktop-Version. Das Hauptprinzip der Mobil-First-Strategie heißt damit: Mobile first, Desktop second. Das erfordert viel Zeit und Aufwand, eine webbasierte Lösung mit dem gut durchdachten Design für unterschiedliche mobile Geräte zu erstellen und geräteübergreifende hochwertige mobile Erlebnisse zu ermöglichen. Die Mobile-First-Strategie hilft, diesen Prozess zu organisieren und greifbare Ergebnisse zu erzielen.
Der Hauptgrund für das Mobile-First-Design besteht darin, dass es viel einfacher ist, die mobile Version für kleinere Bildschirme auf die Desktop-Version zu übertragen. „Amount of times adapting to desktop after the mobile experience has been done right? Zero.“ So Luke Wroblewski, der den Begriff „Mobile First“ geprägt hat. Bei der Erstellung einer Website nach dem Mobile-First-Ansatz gibt´s mehr Freiheit, die es ermöglicht, sich auf das Wesentliche – Inhalte und Funktionen - sowie die Usability zu konzentrieren. Dabei müssen sich Designer keine Gedanken darüber machen, wie sie das erstellte Desktop-Layout in das kleine mobile Format pressen können. Mit zunehmender Bildschirmgröße können Websites oder Webportale mit zusätzlichen Informationen und weiteren Funktionen ausgestattet werden.
Meiner Meinung nach besteht der größte Vorteil der Mobile-First-Strategie darin, dass sie dazu beiträgt, "Graceful Degradation" (deutsch "würdevolle Herabstufung") zu vermeiden. Denken Sie daran, dass wenn etwas gut auf dem Desktop aussieht und funktioniert, kann das mobile Besucher zum schnellen Absprung führen. Da mobile Geräte weniger Speicherplatz zur Verfügung stellen, müssen viele „unnötige“ Elemente eliminiert werden, um die Desktop-Version auf die mobile zu übertragen. Stattdessen unterstützt der Mobile-First-Ansatz beim Design "Progressive Enhancement" (deutsch "progressive Verbesserung"). Das ist eine moderne Herangehensweise, bei der nur für mobile Benutzer relevante Inhalte und die wesentlichsten Funktionen erstellt werden. Die anderen Funktionen und zusätzliche Informationen können auf größeren Bildschirmen hinzugefügt werden.
Mobile-First-Strategie + Responsive Design = vorteilhafte Kombination
Obwohl diese zwei Begriffe oft Hand in Hand auftauchen, gibt´s dazwischen einen großen Unterschied. Beim Mobile-First-Design geht es um die strategische Planung und einen Denkansatz, bei dem es um die Entwicklung von Weblösungen geht, die erst für die mobile Darstellung konzipiert werden müssen. Das Responsive Design ist eine Designtechnik, die eine flexible Anpassung an jede Bildschirmgröße ermöglicht. Wenn Sie nach einem Partner suchen, stellen Sie sicher, dass er in der Lage ist, den Ansatz mit der Technik vernünftig zu kombinieren.
In der Praxis von ScienceSoft haben wir drei Hauptvorteile von dieser Kombination entdeckt:
Fokussiertes, übersichtliches Design
Der erste Schritt besteht darin, die Bedürfnisse von Benutzern zu analysieren und basierend auf den gesammelten Daten die Elemente und Funktionen für die zukünftige Weblösung zu priorisieren. Die frühzeitige Priorisierung ermöglicht es, die Weblösung auf allen Geräten übersichtlicher zu gestalten. Die Fokussierung auf dem Wesentlichen für die kleinsten Bildschirme hilft einerseits unnötige Elemente und Inhalte zu eliminieren, andererseits Elemente mit niedrigerer Priorität auf größeren Benutzeroberflächen hinzuzufügen, die mehr Speicherplatz anbieten.
Klug geplantes UX
Da das Design zuerst für mobile Geräte entworfen wird, werden alle mobilen UX-Nuancen schon zu Beginn des Projekts berücksichtigt. Das hilft viele UX-Fehler zu vermeiden: nicht anpassbare Inhaltselemente, klein angelegte oder zu nah beieinanderstehende Klickbereiche, zu kleine mobil nicht lesbare Textformate und vieles mehr.
Schneller und kostengünstiger Designprozess
Die mobile Benutzeroberfläche wird für schwächere Browser erstellt, die normalerweise mehr Fehler bei der Anzeige von responsiven Inhalten verursachen. Wenn diese Fehler frühzeitig behoben werden, wird die reibungslose Weiterentwicklung garantiert.
Wählen Sie den richtigen Design-Ansatz für Ihr Webprojekt
Denken Sie daran, dass der Mobile-First-Ansatz kein Hype, sondern ein Muss ist, um die mobile Absprungrate zu verringern. Aber zur gleichen Zeit muss Ihr Unternehmen auch berücksichtigen, dass der Einsatz der Mobile-First-Strategie kein Ziel, sondern ein Mittel zum Ziel ist. Wenn der Mobile-First-Ansatz von Anfang an in Kombination mit dem Responsive Design ins Projekt integriert wird, vergrößern sich deutlich Ihre Chancen, hochwertige mobile Erlebnisse anzubieten und die mobile Conversion-Rate zu erhöhen. Wenn Sie möchten, dass unser Softwarehaus Sie bei der Umsetzung Ihres Projektes unterstützt, fühlen Sie sich frei, uns zu kontaktieren.