Webanwendungen vs. klassische Websites: wo liegt der Unterschied?
Anmerkung des Editors: Denken Sie darüber nach, ob Sie eine Website oder eine Webanwendung erstellen lassen müssen? Ich empfehle Ihnen, eine kurze Pause zu machen, um den Unterschied zwischen einer Webanwendung und einer Website zu klären. Sie können auch unsere Experten in der Webentwicklung anschreiben, die Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.
Um den Unterschied zwischen Webanwendungen und Websites zu klären, möchte ich erst die Frage beantworten, wodurch sich alle Webanwendungen von anderen App-Formaten wie mobilen Apps oder Desktopanwendungen abheben. Sowohl Websites als auch Webanwendungen:
- Werden über einen Browser aufgerufen und in einem Browser bedient.
- Müssen bei den Benutzern lokal nicht installiert werden.
- Benötigen mindestens anfänglich eine gute Internetverbindung (durch Service Workers können Progressive Web Apps Daten zwischenspeichern, aber erstmal müssen Inhalte geladen werden).
- Bestehen aus einem Frontend und einem Backend.
Kommen wir jetzt auf die gestellte Frage zurück: wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Webanwendungen und Websites, wenn die beiden Formate so viele gemeinsame Eigenschaften haben? Zum Vergleich einer Webanwendung und einer traditionellen Website setze ich drei Unterscheidungskriterien ein, um zusammen mit Ihnen festzustellen, welches Format Ihren Geschäftsanforderungen am besten entspricht.
Webanwendung oder Website: worauf kommt es an?
Um die Grenze zwischen einer Webanwendung und einer Website zu ziehen, beschreibe ich nachfolgend, wie hoch der Grad an solchen Aspekten wie Interaktivität, Integration und Automatisierung in den beiden Weblösungen ist.
1. Interaktivität
Interaktive Systeme bieten einem Benutzer vielfältige Möglichkeiten an, Wechselbeziehungen zwischen Benutzer und Anwendung aufzubauen.
Website
Eine klassische Website dient in erster Linie dazu, Benutzer zu informieren. Sie besteht aus sowohl visuellen (Fotos und Videos) als auch textuellen Inhalten, die ein Besucher ansehen und lesen kann. Aber Benutzer haben keine Möglichkeit, diese Inhalte zu beeinflussen. Klassische Beispiele für Websites sind informative Webauftritte von Unternehmen oder Einrichtungen, thematische Blogs oder Nachrichtenportale.
Ein Beispiel für die informative Website von ScienceSoft: Unser Team hat einem französischen Hersteller von Deko-Stoffen und Heimtextilien die Showcase-Website erstellt, die das Ziel verfolgte, Einzelhändler und Endkunden anzuziehen und Informationen über Angebote bereitzustellen.
Webanwendung
Eine Webanwendung steht Benutzern zur Verfügung, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen: Bilder zu bearbeiten, Dokumente zu schreiben, Bestellungen zu tätigen und mehr. Im Gegensatz zur Website enthalten Webanwendungen zahlreiche interaktive Komponenten, die es einem Benutzer ermöglichen, nicht nur den Inhalt auf den Seiten zu lesen, sondern auch zu bearbeiten, zu ändern und sogar zu löschen.
Eine Website kann auch einzelne interaktive Elemente haben, aber die Interaktivität steht nicht im Mittelpunkt. Eine Webanwendung hingegen lebt von Interaktionen mit den Benutzern, die in Form eines Dialogs erfolgen: ein Benutzer kann z. B. auf einen Knopf drücken und ein Formular senden oder eine Antwort auf die Anfrage erhalten. Die Interaktion kann auch automatisiert durch einen Chatbot oder via Live-Chat stattfinden.
Ein anschauliches Beispiel für Webanwendung ist eine Online-Banking-App, die einem Benutzer ermöglicht, unterschiedliche Transaktionen durchzuführen. Einen hohen Grad an Interaktionen können Sie auch in einem Onlineshop sehen: interaktive Kataloge mit animierten Videos, klickbaren Schaltflächen und Bereichen auf den Bildern, interaktive Infografiken, Produktempfehlungen durch eine Verknüpfung zu ähnlichen Produkten und auch Bewertungsmöglichkeiten. Um potenzielle Kunden zu locken und einzubinden, legen Shop-Betreiber einen besonderen Wert darauf, ihr Onlineshop maximal benutzerfreundlicher zu gestalten.
Ein Beispiel für die interaktive Webanwendung von ScienceSoft: Unser Team in der Web-App-Entwicklung hat eine Website mit dem starken E-Commerce-Bestandteil für einen Kunden erstellt, wo jedes Element im Design einen Besucher zum Kauf bewegen muss. Um den Grad an Interaktivität zu steigern, haben unsere Web-Entwickler zusätzliche Funktionen wie eine Netzwerkkarte zur Darstellung des Shopping-Netzwerkes und ein einseitiges Bestellformular zur Optimierung des Bestellungsprozesses entwickelt.
2. Integration
Integration bedeutet, dass verschiedene Komponenten zusammengeführt werden, um durch die nahtlose Verknüpfung eine Umgebung zum Erreichen von gemeinsamen Zielen zu schaffen.
Website
Sowohl Websites als auch Webanwendungen können in die bestehende IT-Landschaft (CRM, ERP, DMS, BI usw.) integriert werden. Die Integration einer Website mit dem CRM-System ermöglicht es, personalisierte Inhalte Benutzern zur Verfügung zu stellen. In die Website können auch Social-Media-Plug-Ins von Facebook, Twitter, Xing, LinkedIn und anderen Diensten oder Netzwerken integriert werden.
Webanwendung
Für Webanwendungen bieten zahlreiche Integrationen eine Möglichkeit, ihren Funktionsumfang zu erweitern, Bearbeitungs- und Analyseprozesse zu verbessern und Webanwendungen interaktiver zu gestalten. Nehmen wir als Beispiel solche Webanwendung wie E-Shop.
- Die Integration mit sozialen Netzwerken und anderen Apps wurde zu einem integralen Bestandteil eines Onlineshops, um einen Kundendialog zu führen: das einfache „Gefällt mir“ oder Empfehlungen auf Social-Media-Plattformen können die Conversion-Rate enorm steigern. Wie eine Umfrage ergibt, gelten Kundenbewertungen als das wichtigste Entscheidungskriterium beim Online-Shopping.
- Ein Onlineshop kann mit einem CRM-System verbunden werden, wo alle Kundendaten - Anfragen, Kommunikation und Feedback - gespeichert werden und den Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Die Integration ermöglicht, Benutzerdaten der Webanwendung automatisch zu erfassen, zu aktualisieren und im CRM zu speichern, um das Kundenverhalten und die Kaufgewohnheiten zu untersuchen, ihre Anfragen schneller zu bearbeiten, Kundenpräferenzen rechtzeitig zu ermitteln. Das trägt enorm dazu bei, Abwanderungsraten zu sinken und den Umsatz zu steigern.
- Um PayPal als Zahlungsoption anzubieten, ist es erforderlich, dieses Online-Bezahlsystem in den Onlineshop zu integrieren.
Ein Beispiel von ScienceSoft für die Integration: In unserem oben erwähnten Projekt mussten verteilte Verkaufsstellen mit dem Lagerverwaltungssystem integriert werden, um den Fluss von angebotenen, auf dem Lager vorrätigen und verkauften Artikeln effizient zu verwalten und zu kontrollieren.
3. Authentifizierung
Die Authentifizierung kommt zum Einsatz, um einen Benutzer zu identifizieren und zu verifizieren. Um die Identität nachzuweisen und einen Zugriff auf das System zu erhalten, muss ein Benutzer bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung den passenden Benutzernamen und das Passwort oder andere Merkmale einzugeben, wenn es um die Mehr-Faktor-Authentifizierung geht. Ein Autorisierungsmechanismus dient in webbasierten Lösungen dazu, einen unbefugten Zugriff zu verhindern und sensible Daten zu schützen.
Websites
Klassische informative Website erfordern keine Authentifizierung. Das ist möglich, aber nicht obligatorisch. Zum Beispiel ist es für einige Nachrichtenportale üblich, dass nur registrierte Benutzer einen Zugriff auf bestimmte Seiten erhalten.
Webanwendungen
Bei der Entwicklung von sicheren Webanwendungen ist die Authentifizierung ein Muss, weil Benutzer durch die Registrierung und Anmeldung einen Zugriff auf zusätzliche Optionen erhalten: z. B. einen Kommentar hinterlassen oder auch eine Bestellung tätigen. Ihr Login und Passwort sollen stark sein und vor dem Auslesen durch dritte Personen geschützt sein.
Webanwendungen: welche Arten gibt es?
Wie ich schon oben erwähnt habe, ermöglichen Webanwendungen, bestimmte Zwecke zu erzielen. Je nachdem, um welche Zwecke es sich handelt, teilen wir Webanwendungen in 5 umfangreiche Gruppen ein.
- Webportale
Ein Portal stellt eine Umgebung dar, die durch die Integration verschiedener Anwendungen, Prozesse und Inhalte umfangreiche Funktionen – je nach Zielgruppe – zur Verfügung stellen. Man unterscheidet B2C-Portale für Endkunden, B2B-Portale für Geschäftskunden, Partnerportale, Lieferantenportale, Kundenportale, Lernportale usw.
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Webanwendungen für Unternehmen
Diese Gruppe von Webanwendungen dient dazu, den Arbeitsprozess in einem Unternehmen – je nach Abteilung oder Projekt – effizienter zu gestalten sowie die Zusammenarbeit zu optimieren und zu koordinieren. Ein großer Vorteil dabei ist, dass eine Webanwendung einen Zugriff von überall ermöglicht.
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Webanwendungen zur Automatisierung
Es geht um die Automatisierung von internen und externen Prozessen und sich wiederkehren Aufgaben, die in verschiedenen Abteilungen immer wieder manuell gelöst werden.
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Webanwendungen im E-Commerce-Bereich
Ein Onlineshop für Endkunden ist ein führender Vertreter in dieser Gruppe, aber nicht der einzige. Dazu gehören auch alle Arten von E-Shops für B2B, B2C, B2A, elektronischer Marktplätze sowie Buchungssysteme für Hotellerie, Gastronomie, Transport usw.
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Website als Webanwendung
Je höher der Grad an Integrität und Integration auf einer Website ist, desto größer sind die Chancen, dass eine Website die Rolle einer Webanwendung übernimmt.
Das Potenzial webbasierter Lösungen erschöpfen
Wenn Sie eine rein informative Website benötigen, kann eine kleine Webagentur vielleicht die beste Wahl für Sie sein. Wenn Sie interaktive und sichere Webanwendungen erstellen lassen möchten, die durch die Integrationen einen erweiterten Funktionsumfang anbieten können, empfehle ich, sich an einen Dienstleister anzuwenden, der ein umfassendes Leistungsangebot liefert und in der Lage ist, Ihre zahlreichen Anforderungen und Bedürfnisse zu erfüllen. Sie können gerne eine Kurznachricht an unsere Webexperten senden, die mit Vergnügen Ihre Vision besprechen und umsetzen.